Österreichische Theorie des Wirtschaftszyklus

Österreichische Theorie des Wirtschaftszyklus

Zeit ist ein knappes Gut und jeder bemisst dieser gewissen Wert bei. Dies drückt sich auch in der „Zeitpräferenz (ZP)“ aus, welche sich in gegenwärtigem (hohe ZP) vs. zukünftigem Konsum (niedrige ZP) unterscheidet.

Kleinkinder haben bspw. eine sehr hohe ZP. Marshmallow-Test

Fragte ich dich, ob du jetzt oder in einem Jahr 100 Satoshis haben möchtest, wirst du den ersten Deal nehmen. Biete ich dir in einem Jahr 105 an, nimmst du evtl. an.

Das ist eine allgemein bestehende Tendenz und aus diesem Phänomen entwickeln sich auch Zinssätze.

Dabei kommt es auf die persönliche Zeitpräferenz an, ob man, bei einem bestimmten Zinssatz, das Geld jetzt oder nächstes Jahr haben will.

Ist der Zinssatz höher, nehmen mehr Leute das Geld erst im nächsten Jahr. Das bedeutet, dass sie ihr eigenes verleihen, weil ihnen die 105 Satoshis im nächsten Jahr mehr wert sind als die 100 jetzt. Ist der Zinssatz niedriger, behalten sie lieber ihr Geld.

Zeit ist ein Produktionsgut, welches bei der Produktion eines jeden Gutes eine Rolle spielt.

Investiert man bei einem bestimmten Produktionsprozess mehr Zeit, kann man bei gleicher Geldinvestition mehr produzieren, benötigt aber mehr Zeit.

Dabei gibt es einen Idealpunkt.

Wenn wir bei einem Zinssatz von 5% bleiben und man der Meinung ist, dass eine Investition mehr als 5% in einem Jahr einbringt, nimmt man dafür einen Kredit an. Der Zinssatz bildet sich dort, wo so viel Geldverleih wie Kreditaufnahme stattfindet. Geld repräsentiert hier also reale Güter. Wird Konsum zurückgehalten, kann mehr investiert werden.

Konsumiert jeder sofort, wird auch das berücksichtigt. Dabei wird es demnach zu einem sehr hohen Zinssatz kommen und sehr wenig investiert werden, was in einer Senkung der Produktion mündet.

Alles hängt also von der Zeitpräferenz ab.

Vergibt nun die EZB, mit seinem Zwangsmonopol auf das Geld über die tatsächlich bestehende Geldmenge hinaus Kredit, wird hierdurch der Zinssatz gedrückt, sodass dieser nicht mehr die tatsächliche Zeitpräferenz der Menschen widerspiegelt.

Dank niedriger Zinsen nehmen die Unternehmen mehr Kredite auf und gleichzeitig die Menschen nicht mehr bereit den Konsum aufzuschieben, weil sie den Deal 102 Satoshis in einem Jahr statt 100 Satoshis jetzt nicht mehr annehmen wollen. Daher wird verkonsumiert, statt gespart.

Die Produktionsstruktur wird also vom Konsumverhalten entkoppelt. Die Menschen konsumieren mehr im jetzt, die Unternehmen investieren mehr für die Zukunft.

Resultat ist, dass Investitionen getätigt wurden, die nicht mehr vollendet werden können, weil die benötigten Güter bereits von den Konsumenten verkonsumiert wurden. Die Preise steigen, was zur Insolvenz führen kann.

Um die Insolvenzen zu verhindern, vergibt die Zentralbank vermehrt Kredite, damit sich die Unternehmen die Güter weiterhin und zu höheren Preisen leisten können.

Wird die übermäßige Kreditvergabe nicht gestoppt, kommt es zu Hyperinflation.

Wenn die Zentralbank rechtzeitig aufhört Kredite zu vergeben, müssten die Unternehmen Insolvenz anmelden. Oder wie der deutsche Wirtschaftsminister anmerken würde: sie hören bloß temporärer mit der Produktion auf.

In dieser wurden also viele Fehlinvestitionen getätigt, die insgesamt zu einer Verarmung führen.

Man bemerke, dass in dieser Zeit auch gleichzeitig auch mehr konsumiert wird, es den Menschen zumindest scheinbar besser geht. Es ist die Boomphase.

Doch der Schein trügt. Denn dieser vermehrte Konsum lässt sich nicht aufrechterhalten. In der Zeit, in der die meisten glauben, es handelt sich um eine gute Phase, entsteht das tatsächliche Problem. Die Fehler werden in der Phase mit Konsumeinbruch korrigiert.

Zentralbanken gehören also abgeschafft.

Das größte Unglück der Menschheitsgeschichte? Das Staatsmonopol für das Geldangebot. Alle anderen Desaster sind Folgen davon.

  • Roland Baader
  • Artikel teilen:
Libertäre Deutsche Jugend
Autor
Libertäre Deutsche Jugend